Geschichte
Für die Jugend, aus Tradition
Die Geschichte des Niederösterreichischen Bauernbundballs ist ebenso bewegend und ergreifend wie die der Akademikergruppe. Erstmals wurde der Ball am 13. Jänner 1934 erstmals von der Akademikergruppe unter der Initiative von Leopold Figl veranstaltet. Als Austragungsort wurde seit Anbeginn die Bundeshauptstadt Wien gewählt, bis 1989 fand der Ball in den Sophiensälen statt, seit 1990 werden die modernen Säle des Austria Center Vienna bespielt.
Staatstragend seit eh und je
Die staatstragende Strahlkraft der Ballveranstaltung geht schon auf die Anfänge zurück, so konnte bereits beim 2. Bauernbundball im Jahr 1935 der rumänische Handelsminister als Ballgast begrüßt werden. Auch heute ist das Ballparkett ein traditioneller Treffpunkt von Wirtschaft und Politik.
Als die Akademikergruppe durch das NS-Regime verboten wurde, wurde auch der Niederösterreichische Bauernbundball eingestellt. Erst 1949 wurde der Ball wieder reaktiviert. Der damalige Landeshauptmann von Niederösterreich, Andreas Maurer erinnerte sich so daran: „Der Ball war für uns in der damals sehr harten Nachkriegszeit ein Zeichen für den Neubeginn. Wer damals zum Ball nach Wien kam, musste sich selbst etwas zum Essen und Trinken mitnehmen."
Anekdoten aus der Ballchronik
Der Ball avancierte zum größten Trachtenball in der Bundeshauptstadt. Bereits zum 40-Jahr-Jubiläum des Bauernbundballs im Jahr 1983 konnten 4.000 Gäste begrüßt werden. Die Eröffnung wurde damals durch Volkstanzgruppen aus Wien und Niederösterreich sowie vom Ländlichen Fortbildungswerk und bäuerlichen Fachschulen gestaltet. In der Historie des Balls wurde die Eröffnung auch mehrfach vom Staatsopernballett gestaltet.
Im Jahr 1984 wurde zum ersten Mal eine Milchbar mit „Milch-Mix-Getränken“ für den Ball eingerichtet. In einem Nachbericht heißt es: „In der Bar ‚Zum Eisvogel‘ dominierte, nicht wie sonst üblich, der Alkohol, sondern die Milch.“
Ein Dirndlwettbewerb am Ballabend kam erstmals 1974 zur Austragung, die Gewinnerin erhielt als Hauptpreis einen Farbfernseher. In einem Zeitungsbericht wurde auch die aufwendig gestaltete Blumenzier erwähnt: „Die Sofiensäle präsentierten sich in festlichem Blumenschmuck, der leider gegen Ende des Balles von eifrigen ‚Blumenpflückern‘ etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde, und stellen einen angemessenen Rahmen für den Bauernbundball dar.“
Reinerlös zugunsten der studierenden Jugend
Damals wie heute kommt der gesamte Reinerlös des niederösterreichischen Bauernbundballs Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden aus der Land- und Forstwirtschaft zugute. "Für die Jugend, aus Tradition" lautet dementsprechend der Leitgedanke des Balls.
Der Film zum Ball
Da Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte sagen, kann man in folgendem Film mit dem Titel „Ein Walzer im 4 Viertel-Takt“ mehr zu den Anfängen und der Entwicklung des Balls erfahren.