Zukunftssymposium 2025

Abbauder Bürokratie durch Digitalisierung
Unter dem Motto „Mehr Landwirtschaft als Zettelwirtschaft – mit Digitalisierung zur Entbürokratisierung“ standen aktuelle Herausforderungen und zukunftsweisende Lösungsansätze im Spannungsfeld von Agrarwirtschaft und Bürokratie im Fokus. Geleitet wurde die Veranstaltung von Tobias Schöggl, Ansprechpartner der Akademikergruppe Wieselburg und Studienassistent im FH-Studiengang „Agrartechnologie & Digital Farming“ an der FHWN. Direktor Martin Kerschbaumer begrüßte das Publikum, das sich aus Studierenden der FHWN und der BOKU, der NÖ-Bauernbundjugend sowie Schülern der HBLFA Francisco Josephinum zusammensetzte.
Günter Griesmayr, Vorstandsvorsitzender der Agrarmarkt Austria (AMA), zeigte auf, wie digitale Werkzeuge die Administration in der Landwirtschaft vereinfachen können. Mobile Anwendungen, elektronische Zustellungen und automatisierte Antragsverfahren reduzieren bereits heute den bürokratischen Aufwand. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der Datenverarbeitung und Satellitenanalyse ermögliche schnellere und fehlerfreiere Antragsbearbeitung.
Einen weiteren Blickwinkel bot Günther Tschabuschnig, Präsident der Data Intelligence Offensive. Er führte in das Konzept digitaler Ökosysteme und sogenannter „Dataspaces“ ein – dezentrale, vertrauenswürdige Datenräume für einen sicheren Datenaustausch. Anhand von Beispielen aus Rinderzucht, Umweltmonitoring und Tourismus wurde deutlich, wie datenbasierte Entscheidungen ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger gestaltet werden können. Daten erhielten ihren Wert erst durch sinnvolle Nutzung.
Patrick Majcen, Referatsleiter bei der Landwirtschaftskammer Österreich und Mitglied der Expertgroup der EU-Kommission zum Data Act, beleuchtete die regulatorische Perspektive. Er thematisierte EU-Vorhaben wie die CSRD, die Lieferkettenrichtlinie und den Data Act, die zu einer maßvollen Gestaltung der Berichtspflichten beitragen könnten. Besonders wichtig sei ein praxisnaher Rechtsrahmen, der kleine und mittlere Betriebe nicht überfordert.
Den Abschluss bildete eine lebhafte Podiumsdiskussion unter der Moderation von Fabian Butzenlechner, Vertrauensobfrau-Stellvertreter der Akademikergruppe. Das Zukunftssymposium zeigte eindrucksvoll: Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein zentraler Schlüssel für eine moderne, wettbewerbsfähige und zukunftsorientierte Landwirtschaft.